Postdocs im Rampenlicht – Start für neues Netzwerk
Vom 15. bis 19. September 2025 findet die internationale „Postdoc Appreciation Week" zur Würdigung der Beiträge und Leistungen von PostdoktorandInnen statt. Die Medizinische Universität Innsbruck holt aus diesem Anlass stellvertretend für alle ihre Postdocs Isabel Geiger, Noora Tuovinen und Christopher Spiegel vor den Vorhang. Am 17. September startet mit einem Kick-off-Event außerdem ein neues Netzwerk für Postdocs der Med Uni Innsbruck.
Sie forschen, lehren und beteiligen sich an der Verwaltung – auch aus den Instituten und Einrichtungen der Med Uni Innsbruck sind Postdocs nicht wegzudenken. Mit der internationalen "Postdoc Appreciation Week" (PAW) soll deren bedeutende Rolle in Forschung und Innovation in der akademischen Welt hervorgehoben werden. Universitäten weltweit nützen die PAW als Gelegenheit, ihre Wertschätzung für die harte Arbeit und das Engagement ihrer PostdoktorandInnen zum Ausdruck zu bringen.
Med Uni Postdoc Network – Kick-off
Start für das neue Netzwerk für PostdoktorandInnen an der Med Uni Innsbruck
Wann: Am 17. September 2025, 17-20 Uhr
Wo: Lehr- und Lerngebäude der Med Uni Innsbruck, Fritz-Pregl-Str. 3, 8. Stock
Anmeldung: per Mail an juniorfaculty@i-med.ac.at
Noora Tuovinen, Christopher Spiegel und Isabel Geiger sind drei von über 200 als Postdocs angestellte WissenschafterInnen an der Med Uni Innsbruck. Sie werden hier stellvertretend in Kurzporträts vorgestellt. Dazu erzählen Institutsangehörige, was sie an ihren Teammitgliedern und KollegInnen schätzen.
Noora Tuovinen - Postdoc an der Univ.-Klinik für Psychiatrie I
"Sie ist eine hochgeschätzte Mitarbeiterin an unserem Department", sagt Beatrice Frajo-Apor, Univ.-Klinik für Psychiatrie I (Direktor: Alex Hofer) über ihre Kollegin, die Postdoktorandin Noora Tuovinen. Die Finnin forscht nach Stationen am Genfer CERN, an der TU Tampere und in Italien an der Med Uni Innsbruck. "Noora ist eine ausgewiesene Expertin im Bereich Neuroimaging und in alle Phasen dieser Studien – von der Planung bis zur praktischen Durchführung – maßgeblich involviert. Ohne ihren Beitrag könnten diese Studien nicht in der hohen Qualität stattfinden, die unser Department auszeichnet", so Frajo-Apor. Als Neurowissenschafterin mit Schwerpunkt Magnetresonanzforschung untersucht Tuovinen das Gehirn im Hinblick auf emotional-kognitive Prozesse und die Identifikation von Biomarkern für die Behandlung von Affektiven Störungen und Schizophrenie. "Mich motiviert es zu sehen, wie sich eine kleine Forschungsidee zu einem multidisziplinären Projekt entwickeln kann", so die Postdoktorandin. Frajo-Apor schätzt ihre Kollegin auch persönlich: "Sie hat eine direkte, unkomplizierte Art, ist hilfsbereit und hat eine sorgfältige Arbeitsweise. Wer sie kennt, weiß, dass sie mit Freude und Leidenschaft arbeitet. Darüber hinaus ist sie international hervorragend vernetzt, was auch unserer Klinik wertvolle Kooperationsmöglichkeiten eröffnet. Besonders freut es mich, dass ihr unermüdlicher Einsatz nun auch durch die erfolgreiche Einwerbung eines FWF-Grants belohnt wurde." In diesem Rahmen wird Tuovinen die sozio-kognitiven und biologischen Reaktionen auf Kindesmisshandlung untersuchen. Sie freut sich schon darauf, dieses Forschungsprojekt zu leiten.
Christopher Spiegel – Postdoc an der Univ.-Klinik für Orthopädie und Traumatologie
"Christopher Spiegel ist für unsere Abteilung mehr als ein junger Forscher – er ist ein unverzichtbarer Teil unseres Teams", sagt Johannes Pallua, Univ.-Klinik für Orthopädie und Traumatologie (Direktor: Rohit Arora), über seinen Kollegen. "Wir schätzen ihn für seine Begeisterung, seine Ausdauer und die Leidenschaft, mit der er wissenschaftliche Fragen angeht." Spiegel, aus Friedberg bei Augsburg stammend, studierte in Innsbruck Biologie und Mikrobiologie. Nach einem Aufenthalt an der TU München kam er in das Biofilmlabor der Orthopädie und Traumatologie (Leitung: Debora Coraca-Huber), das sich Diagnostik, Therapie und Prävention von Biofilmen auf Implantaten widmet. Im Zentrum steht die Bekämpfung bakterieller Infektionen auf Gelenksprothesen. "Mein aktueller Schwerpunkt liegt darauf zu verstehen, warum Bakterien gerade auf Titan besonders erfolgreich Biofilme bilden", erläutert Spiegel. "Die Abwechslung zwischen Labor, Lehre und Büro hilft mir, auch in schwierigen Phasen den Fokus zu bewahren. Der enge Austausch mit KollegInnen in- und außerhalb der Med Uni Innsbruck motiviert mich." Johannes Pallua ist überzeugt: "Postdocs wie Christopher tragen entscheidend zum Erfolg der Universität bei: Sie entwickeln neue Ideen, bringen Schwung in die Forschung und unterstützen die Studierenden. Ohne sie würde uns die wichtige Verbindung zwischen Labor und Anwendung in der Universitätsklinik fehlen. Als Abteilung sind wir stolz auf unsere engagierten Nachwuchswissenschafterinnen und Nachwuchswissenschafter!" Für die Zukunft wünscht sich Spiegel eine unkompliziertere Förderkultur in Europa, die internationale Kooperationen erleichtert: "Denn nur im Miteinander kann Forschung wirklich vorankommen."
Isabel Geiger – Postdoc am EpiCenter (Institut für Klinische Epidemiologie, Public Health, Gesundheitsökonomie, Medizinische Statistik und Informatik)
"Isabel Geiger bereichert unser Team am EpiCenter durch ihre fundierte Ausbildung in Epidemiologie und Public Health und mehrjährige Auslanderfahrung in Großbritannien und Deutschland", sagt Institutsdirektor Peter Willeit. "Besonders schätze ich ihre professionelle Arbeitsweise, ihr kritisches Denken und interessante wissenschaftliche Diskussionen." Geiger stammt aus Bregenz und studierte am FH Campus Wien, am MCI, an der University of Liverpool und an der LMU München. "An der Med Uni Innsbruck untersuche ich die Langzeitentwicklung der Cholesterinwerte von Blutspenderinnen und Blutspendern in Tirol," erklärt die Postdoktorandin. Das Ziel sind gezielte Präventionsmaßnahmen für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. "Die Tätigkeit der Postdocs am EpiCenter umfasst Forschungsaktivitäten, Drittmitteleinwerbung, statistische Beratung sowie Lehre. Sie sind auch wichtige Sparringspartnerinnen und Sparringspartner für unsere PhD-Studierenden", so Willeit. Über ihre Motivation sagt Isabel Geiger: "Jeder Mensch hat Anspruch auf Gesundheitsvorsorge und ärztliche Versorgung. Ob Ressourcen jedoch effizient eingesetzt werden und die Versorgung tatsächlich gewährleistet ist, bleibt offen. Schon als Physiotherapeutin habe ich Fehlanreize und ineffiziente Strukturen bemerkt, die durch den demografischen Wandel weiter zunehmen werden." Sie möchte bestehende Versorgungsstrukturen und den Versorgungsbedarf sowie die Krankheitslast systematisch analysieren, um gezielte und kosteneffiziente Verbesserungen zu ermöglichen. Ihr derzeit größter Wunsch ist die Förderbewilligung für ein Projekt zur Analyse der Insulinresistenz und deren Einfluss auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Grundlage der Habilitation. "Langfristig strebe ich eine Professur in den Bereichen Präventionsforschung, Epidemiologie und Gesundheitsversorgungsforschung an."
Neues Netzwerk für Postdocs
Im Rahmen der Postdoc Appreciation Week startet die Med Uni Innsbruck ein neues Netzwerk für ihre PostdoktorandInnen mit einer Kick-off-Veranstaltung am Mittwoch, 17. September ab 17 Uhr. Alle Informationen zu dieser und weiteren Veranstaltungen sind im Intranet verfügbar.
Links:
Kick-off für das neue Postdoc-Netzwerk (Intranet)
Allgemeine Veranstaltungen zur PAW (Intranet)
Events der Postdoc Appreciation Week Germany (online allgemein zugänglich)
(Innsbruck, 15.09.2025, Text: P. Volgger, Fotos: MUI/D. Bullock)