Doppeljubiläum: Krebshilfe Tirol und Tiroler Krebsforschungsinstitut feierten gemeinsam
Am 25. Juni wurde im festlich hergerichteten Stiftskeller Innsbruck ein besonderes Doppeljubiläum gefeiert: 70 Jahre Krebshilfe Tirol und 25 Jahre Tiroler Krebsforschungsinstitut (TKFI). Die zwei Institutionen engagieren sich seit Jahrzehnten mit unermüdlichem Einsatz für krebskranke Menschen in Tirol. Unter den zahlreichen Gästen aus Wissenschaft, Politik, Gesellschaft und Sport war auch die Medizinische Universität Innsbruck, die mit beiden Institutionen seit jeher eng verbunden ist.
Die Krebshilfe Tirol wurde am 14. Oktober 1955 von sechs Professoren der damaligen Medizinischen Fakultät Innsbruck unter der Leitung von Anton Hittmair gegründet. Anfangs war die Arbeit stark medizinisch-wissenschaftlich ausgerichtet und eng an den Wiener Dachverband angebunden. Mit der Berufung von Walter Sachsenmaier und der Gründung eines Instituts für Biochemie und Krebsforschung begann 1970 eine neue Phase der Eigenständigkeit und Dynamik in Tirol.
In den Folgejahren wurde die Krebshilfe Tirol von zahlreichen namhaften Persönlichkeiten der Medizinischen Fakultät Innsbruck und heutigen Medizinischen Universität Innsbruck geführt, darunter Otto Dapunt (1977–1983), Hans Braunsteiner (1983–1989), Heinz Huber (1989–1992), Georg Mikuz (1992–1998), Raimund Margreiter (1998–2008), Peter Fritsch (2008–2014) und Christian Marth (2014–2023). Seit 2023 steht Dominik Wolf, Direktor der Universitätsklinik für Innere Medizin V (Hämatologie und Onkologie), an der Spitze des Vereins. Unter seiner Leitung wird die Arbeit der Krebshilfe Tirol mit fachlicher Exzellenz, wissenschaftlicher Tiefe und großer menschlicher Zuwendung fortgesetzt.
Das Tiroler Krebsforschungsinstitut (TKFI) wurde 1999 als private Initiative von Raimund Margreiter und Hubert Kuprian gegründet. Als unabhängige, spendenfinanzierte Institution ist es in Österreich einzigartig. Die Vision des Instituts: Forschung mit direktem Bezug zur klinischen Anwendung – also der gezielte Brückenschlag zwischen Labor und Klinik.
Die Errichtung des Instituts wurde durch die Tiroler Landeskrankenanstalten GmbH (TILAK) – heute Tirol Kliniken GmbH – sowie durch großzügige Unterstützung aus Industrie und Bevölkerung ermöglicht. Die laufende Finanzierung erfolgt über Spenden sowie über nationale und internationale, kompetitiv begutachtete Forschungsprojekte.
Der derzeitige Obmann des TKFI, Dietmar Öfner-Velano, ehemaliger Direktor der Universitätsklinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie, steht für interdisziplinäre Zusammenarbeit und klare medizinische Zielorientierung im Sinne der PatientInnen.
Ehrungen für langjährigen, unverzichtbaren Einsatz
Ein besonders emotionaler Höhepunkt des Abends war die zweifache Ehrung von Raimund Margreiter: Für sein jahrzehntelanges, visionäres Wirken und seine prägende Rolle wurde ihm von der Krebshilfe Tirol der Titel "Ehrenpräsident" verliehen. Zusätzlich erhielt er vom Tiroler Krebsforschungsinstitut eine Urkunde der Anerkennung für seine Verdienste als Mitbegründer und langjähriger Wegbereiter des Instituts.
Die bewegende Laudatio für seinen ehemaligen Lehrer hielt Stefan Schneeberger, Direktor der Universitätsklinik für Visceral-, Transplantations- und Thoraxchirurgie. In seinen Worten würdigte er ihn als "medizinischen Pionier mit klarem Kompass, menschlicher Größe und bleibendem Einfluss auf Generationen von Ärztinnen und Ärzten – in Tirol und weit darüber hinaus."
Die Gäste dankten dem Ausnahmemediziner mit Standing Ovations – eine würdige Anerkennung für ein Lebenswerk, das Tirols Medizin- und Forschungsgeschichte nachhaltig geprägt hat.
Auch eine stille Heldin im Hintergrund wurde geehrt: Erika Lentner, seit 25 Jahren engagierte Mitarbeiterin des TKFI, wurde für ihre Treue, Verlässlichkeit und wertvolle Unterstützung gewürdigt.
Die Medizinische Universität Innsbruck unter den Ehrengästen
Die hohe Bedeutung des Abends spiegelte sich auch in der prominenten Gästeliste wider. Unter den vielen Ehrengästen befanden sich unter anderem hochrangige VetreterInnen der aktuellen und ehemaligen Tiroler Politik, Legenden des Tiroler Sports, die RektorInnen der Tiroler Hochschulen sowie zahlreiche UnterstützerInnen, WegbegleiterInnen und VertreterInnen aus Medizin, Forschung, Medien, Wirtschaft und Gesellschaft. Sie alle verband an diesem Abend ein gemeinsames Anliegen: Menschen mit Krebs Hoffnung zu geben und jenen zu danken, die sich seit Jahrzehnten mit Kompetenz, Mitgefühl und Herzblut dafür einsetzen.
Im Namen der Medizinischen Universität Innsbruck überbrachte Rektor Wolfgang Fleischhacker der Tiroler Krebshilfe und dem Tiroler Krebsforschungsinstitut die herzlichsten Glückwunsche zum Doppeljubiläum und würdigte das passionierte und fortwährende Engagement seiner MedizinerkollegInnen in beiden Institutionen.
Ein Abend, der Mut macht
Die Jubiläumsfeier am 25. Juni 2025 hat eindrucksvoll gezeigt: Die Krebshilfe Tirol und das Tiroler Krebsforschungsinstitut stehen für ein starkes, solidarisches Miteinander – für wissenschaftlichen Fortschritt, menschliche Nähe und das unbedingte Ziel, Menschen mit Krebs nicht allein zu lassen.
(07.07.2025, Text: F. Klotz / red, Bild: Krebshilfe)