search_icon 

close_icon

search_icon  

search_icon  

festvortrag_huber.jpg

Festvortrag von Christoph Huber

Vergangene Woche kamen zahlreiche Wissenschafterinnen und Wissenschafter der Medizin Uni Innsbruck und weitere Interessierte in den Genuss besonderen Wissens und persönlicher Erfahrungen: Der Hämatologe und Onkologe Christoph Huber, der auch Ehrendoktor und Ehrensenator der Medizin Uni Innsbruck ist, blickte auf persönliche Erfahrungen „50 Jahre Immuntherapie“ zurück.

Im Rahmen der 20 Jahresfeier der Medizinischen Universität Innsbruck lud Rektor Wolfgang Fleischhacker am 5. Juni zu einem Jubiläumsvortrag der besonderen Art in das Audimax in der Fritz-Pregl-Straße 3 und begrüßte unter den Gästen viele Kolleginnen und Kollegen aus Wissenschaft und Klinik, Mitglieder der Familie Huber sowie auch Ehrensenator Arthur Thöni. Dominik Wolf, Direktor der Univ.-Klinik für Hämatologie und Onkologie, gab einen kurzen Einblick in das Leben und Schaffen des Vortragenden, ehe der Immun-Onkologe Christoph Huber über die Meilensteine in der Entwicklung der Immuntherapie gegen Krebs entlang seines eigenen Karrierewegs in der Forschung referierte.

Auch wenn er als einer der zentralen Vorreiter und Wegbereiter der Immuntherapie gilt, gab sich Christoph Huber bei seinem Vortrag bescheiden und betonte die Teamleistung all seiner wissenschaftlichen Beiträge: „Alles, was ich erreicht habe, entstand in großen Teams von jungen Leuten, ganz nach dem bottom-up Prinzip“. Mit den Abwehrzellen des Immunsystems beschäftigte sich Huber schon während seines Studiums in Innsbruck. Auf dem Weg zur Immuntherapie hätte er vor allem auch „das Glück gehabt, mit führenden internationalen Immunologen zusammenarbeiten zu dürfen“. Doch Huber blieb nicht nur Forscher und Mediziner, sondern machte sich auch als Unternehmensgründer verdient. „Eine Firma gründet man, wenn man Wissen aus der Grundlagenforschung zur Rettung von Menschen umsetzen will“, postulierte der Gründer mehrerer universitärer Startups den Sinn translationaler Medizin und sprach sich gleichzeitig vehement für eine Stärkung der Academia aus.

Zur Person

Der gebürtige Wiener Christoph Huber studierte in Innsbruck Medizin, wo er die Abteilung Klinische Immunbiologie mit den Hauptaufgaben Stammzelltransplantation und Immuntherapie aufbaute. Ein international führendes Zentrum für Immun-Onkologie und Stammzelltransplantation entstand unter seiner Federführung in Mainz. Der Hämatologe, Immunologe und Onkologe ist Gründer und Mitglied zahlreicher Forschungsverbünde und Gremien sowie Berater internationaler Forschungseinrichtungen und Pharmaunternehmen. Zur klinischen Umsetzung seiner Forschung gründete er gemeinsam mit Uğur Şahin und Özlem Türeci 2001 das Unternehmen Ganymed, das monoklonale Antikörper gegen Tumorantigene entwickelt, 2008 BioNTech, dessen Schwerpunkt auf der Entwicklung und Herstellung von Technologien und Medikamenten für individualisierte Krebsimmuntherapien lag und im Zuge der mRNA-Impfstoffforschung den ersten zugelassenen Covid-19-Impfstoff hervorgebracht hat. 2010 folgte die Gründung des gemeinnützigen Instituts für Translationale Onkologie (TRON). Derzeit betreut Huber in Cambridge den Aufbau des Biotech-Start-ups „Momentous Therapeutics“, ist an der Medizinischen Universität Wien seit kurzem als Universitätsrat schwerpunktmäßig für den Transfer von Forschung in die klinische Nutzung zuständig und berät in Lissabon ein großes innovatives Krebsimmuntherapieprogramm der Chapalimaud-Stiftung. Christoph Huber lebt heute in Innsbruck und Wien.

(13.06.2024, Text: D. Heidegger, Bilder: D. Bullock)

Aktuell