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Dr. Otto Seibert-Wissenschafts-Förderungspreis für Daniel Nothdurfter

Die Verbindung von technisch-biologischen Aspekten und deren Anwendung in der Medizin faszinierte Daniel Nothdurfter schon während seines Biotechnologie-Studiums. Für eine Forschungsarbeit im Vorfeld seiner Dissertation im Bereich 3D-Bioprinting an der Medizin Uni Innsbruck wurde er nun mit dem Dr. Otto Seibert-Wissenschafts-Förderungspreis 2023 ausgezeichnet.

Auf die Entwicklung von lebenden menschlichen Gewebe-Modellen will sich Daniel Nothdurfter auch nach seinem, im Herbst 2023 mit Auszeichnung abgeschlossenen Doktorat im Programm "Molecular and Cellular Basis of Disease (MCBD)" fokussieren. Derweil ist er noch auf Weltreise, weshalb die Überreichung der Urkunde zum Dr. Otto Seibert Wissenschaftsförderungspreis auch nicht persönlich erfolgen konnte, sondern die Urkunde ihn per E-Mail in Neuseeland erreichte. Dort, am Rarangi Beach auf der Südinsel von Neuseeland, entstand auch das Foto. „Diese Anerkennung meiner Forschungsarbeit ist eine große Ehre“, freut sich Nothdurfter, der in seiner nun ausgezeichneten und im Fachjournal Biofabrication veröffentlichten Arbeit über die Entwicklung eines innovativen, biogedruckten Gewebemodells berichtet.

Entstanden ist das 3D-Tumormikroumgebungs-Modell – ein „fluidic chip“ mit einem drei Millimeter dicken Gewebestück darauf – im 3D Biodruck Labor, das an der Univ.-Klinik für Pädiatrie I angesiedelt ist und von Michael Außerlechner und Judith Hagenbuchner als erstes seiner Art in Österreich 2018 gegründet und seither geleitet wird. Das neue Gewebemodell bietet nahezu reale Bedingungen, sodass im Detail erforscht werden kann, wie ein Tumor – in diesem Fall ein kindliches Neuroblastom – seine Umgebung manipuliert und für sich nutzt. Das Gewebe-Äquivalent kann darüber hinaus standardisiert produziert werden und macht Tierversuche ersetzbar. „Das Neue an dieser Entwicklung ist die Kombination aus komplexem gefäßbildendem Gewebe auf einem fluidic chip, in dem aus Tumorzellaggregaten ein Mikrotumor heranwachsen kann. So wird uns das Modell aus dem 3D-Biodrucker helfen, die Mechanismen des Tumorwachstums noch besser zu verstehen und die Wirksamkeit von Krebsmedikamenten quasi im Livemodus zu untersuchen“, berichtet Preisträger Nothdurfter, der davon überzeugt ist, dass solche Modelle zukünftig genutzt werden können, um personalisierte Therapien zu entwickeln, die eine optimale Behandlung für PatientInnen gewährleisten.

Zur Person

Der aus Stanz bei Landeck stammende Daniel Nothdurfter absolvierte ein Bachelorstudium der Biotechnologie am Management Center Innsbruck und im Anschluss einen Masterstudiengang in Biotechnologie mit medizinischem Schwerpunkt an der Universität für Bodenkultur in Wien, in Kooperation mit der Medizinischen Universität Wien. Für seine Masterarbeit kehrte er nach Innsbruck zurück, wo er am Austrian Drug Screening Institute bereits ein zellbasiertes System zur Testung von entzündungshemmenden Substanzen entwickelt hat – ideale Voraussetzungen für das anschließende Doktorat im Bereich 3D-Bioprinting.

(24.01.2024, Text: D. Heidegger, Bild: Privat)

Links:

3D bioprinted, vascularized neuroblastoma tumor environment in fluidic chip devices for precision medicine drug testing

NEWS-Archiv: Dem Tumor beim Wachsen zusehen

3D Biodruck Labor

Univ.-Klinik für Pädiatrie I

Dr. Otto Seibert-Wissenschafts-Förderungs-Preis

 

 

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