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Doktoratskolleg HOROS offiziell beendet

Das von der Medizinischen Universität Innsbruck koordinierte Doktoratskolleg HOROS wurde 2013 vom Wissenschaftsfonds FWF bewilligt, später für weitere vier Jahre erfolgreich evaluiert. Zuletzt wurde HOROS noch eine Übergangsphase von 18 Monaten eingeräumt. Nun endet es offiziell am 31. August. Aus diesem Anlass lud die HOROS Faculty Ende Juni zu einer Feierstunde in den Audimax. Dank finanzieller Unterstützung seitens der Med Uni kann HOROS, dessen Logo der Falke ist, noch ein Jahr „fliegen“.

HOROS untersucht die Wirts-spezifischen Faktoren bei Infektionen mit Krankheitserregern, an denen immunkompetente PatientInnen meist nicht versterben, die aber bei immungeschwächten Personen oft lebensbedrohliche Komplikationen hervorrufen. Im multidisziplinären Exzellenz-Doktoratsprogramm HOROS (host response in opportunistic infections) wurden seit nunmehr neuneinhalb Jahren verstärkt die genetischen Grundlagen und molekularen Ursachen dieser so genannten opportunistischen Infektionen untersucht. Sieben Faculty-Members der Medizinischen Universität und Birgit Weinberger von der Leopold Franzens-Universität – sie ersetzte die in den Ruhestand getretene Beatrix-Grubeck-Loebenstein -, bildeten die engagierte Fakultät aus NaturwissenschafterInnen und MedizinerInnen.

In der vom Anna Schnegg-Duo musikalisch umrahmten Feierstunde begrüßte HOROS-Sprecher Reinhard Würzner (Institut für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie) alle Anwesenden und überreichte kleine Präsente an drei der vier bisherigen AdministratorInnen  Benjamin Hetzer, Marco Grasse und Silke Huber sowie an den Pionier der Doktoratsprogramme in Innsbruck, Bernhard Flucher. Dessen Handschrift ist auch im HOROS-Programm sichtbar. Flucher und Francesco Ferraguti stellten in Kurzvorträgen die ersten beiden and der Medizinischen Universität Innsbruck integrierten FWF-geförderten Doktoratsprogramme MCBO und SPIN kurz vor. Hierbei beleuchtete Flucher zudem die Anfänge der Doktoratsprogrammkultur Anfang des Milleniums und die Zeit davor.

Von beiden Programmen, insbesondere aber von MCBO, profitierte HOROS. Im Anschluss der beiden Vorträge stellte Würzner in seinem Kurzvortrag die Besonderheiten von HOROS vor:

  • 9 Science Days auf dem Campus zusammen mit anderen Programmen
  • knapp 100 Vorträge eingeladener SprecherInnen
  • 9 internationale Science Retreats, zumeist in Obergurgl
  • 10 vor Ort organisierte internationale Konferenzen
  • Visiting HOROS-Professorship, verliehen an Prof. Peter Garred aus Kopenhagen.

HOROS als Modell für CORVOS

Würzner detaillierte zudem, wie HOROS immer internationaler wurde und wie die Erfahrungen bei der Beantragung von CORVOS hilfreich waren. Bei CORVOS - ein Rabe im Logo - wird nun eine auf das Komplementsystem konzentrierte „Host response“ bei opportunistischen Infektionen international beforscht. Dieses 2019 bewilligte Programm fördert europaweit 15 PhD Studierende in einem EU-geförderten Marie Skłodowska Curie Horizon 2020 Innovative Training Network an zehn europäischen Hochschulen. Zwei Studierende der Medizin Uni Innsbruck verbrachten jeweils ein halbes Jahr in Budapest oder Lübeck, während drei Studierende aus Budapest, Lübeck und Oslo ein halbes Jahr in Innsbruck forschten. Sie alle sollen nach erfolgreichem Studium ein „Double PhD“ Degree von jeweils zwei Universitäten erhalten.

Brückenschlag von HOROS zur Klinik und zur Leopold-Franzens-Universität

Ein Markenzeichen von HOROS ist es, eine translationale Brücke zwischen Grundlagenforschung und klinischer Anwendung zu schlagen. Hierfür stehen Günter Weiss, Direktor der Innsbrucker Univ.-Klinik für Innere Medizin II (Schwerpunkt Infektiologie, Immunologie, Pneumologie und Rheumatologie) und Cornelia Lass-Flörl, Direktorin des Instituts für Hygiene und Medizinische Mikrobiologie. Für die mykologische Grundlagenforschung sind Hubertus Haas und Florentine Marx-Ladurner vom Institut für Molekularbiologie im Team vertreten. Die Genetik, und damit einen weiteren Schwerpunkt der Med Uni, vertritt Florian Kronenberg. Den Brückenschlag zur LFU vermittelten Beatrix Grubeck-Loebenstein vom Forschungsinstitut für Biomedizinische Alternsforschung der Universität Innsbruck als langjährige stellvertretende Sprecherin und nun Birgit Weinberger.

„Benchmarks“ für HOROS 

HOROS wurde letztlich mit über 5 Millionen Euro unterstützt, wobei 60 StudentInnen mit Kongressreisen, Auslandsaufenthalten an renommierten Instituten – oft über mehrere Monate - finanziert wurden. Weiters haben einige nach Abschluss ihres Studiums noch Übergangsfinanzierungen erhalten, 14 Studierende wurden die gesamten vier Jahre mit Gehalt und Forschungsverbrauchsmaterial finanziert. Insgesamt haben sogar über 100 Studierende am Campus Innsbruck von diesem Graduiertenkolleg und insbesondere von der praxisnahen Ausbildung profitiert. „Das Feedback unserer PhD-Studierenden ist meist enthusiastisch ausgefallen“, erklärt HOROS Sprecher Würzner. „Wir freuen uns daher, auf fast zehn Jahre erfolgreiche Doktorandenausbildung zurückblicken zu können.

Sicht der Studierenden und Blick in die Zukunft

Den letzten Vortrag hatten die Studierenden, vertreten durch Hussam Abd El Halim und Cristina Schöpf, die anhand eines sehr schön bebilderten Vortrags von den verschiedenen Retreats, Ausflügen und Firmenbesichtigungen berichteten. Auch ihnen überreichte Würzner ein kleines Geschenk. Am Ende des Festprogramms standen, wie auch schon zwischendurch, harmonische Stücke des musikalischen Duos an, die meist auch von Vögeln handelten und so das Festprogramm abrundeten. Gelegenheit zum persönlichen Austausch und einem Blick in die Zukunft - bei dem die Wichtigkeit der HOROS Ansteckbuttons für die ‚Corporate Identity‘ des entstehenden Alumni-Netzwerks hervorgehoben wurde - gab es beim anschließenden Empfang vor dem Audimax mit Buffet, bei dem sich viele Feiernde noch lange amüsierten.

Aufgaben eines Doktoratskollegs

Doktoratskollegs (DKs) sollen Ausbildungszentren für den hoch qualifizierten akademischen Nachwuchs aus der nationalen und internationalen Scientific Community bilden. Sie sollen wissenschaftliche Schwerpunktbildungen an österreichischen Forschungsstätten unterstützen und die Kontinuität und den Impact derartiger Schwerpunkte fördern. Ein Doktoratskolleg kann nur an Forschungsstätten mit Promotionsrecht verankert sein.


(Innsbruck, 8. August 2023, Text: red, Bild: MUI/HOROS) 

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