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Anerkennung für Forschung zu Darmentzündung

An der Univ.-Klinik für Innere Medizin I (Direktor: Herbert Tilg) besteht seit vielen Jahren eine besonders große klinische und wissenschaftliche Expertise zu Entzündungsprozessen im Darm. Einem besseren Verständnis von chronisch entzündlichen Darmerkrankungen (CED) wie Morbus Crohn und Colitis ulcerosa ist auch Felix Grabherr auf der Spur. Für seine wissenschaftlichen Arbeiten wurde er heuer bereits mehrfach ausgezeichnet.

Die weitreichende Erkenntnis, dass mehrfach ungesättigte Fettsäuren Entzündungsprozesse im Darm triggern können, geht auf das Konto des Teams um den Gastroenterologen Timon Adolph. Die westliche Ernährung steht im Fokus der Ursachenforschung der Arbeitsgruppe, in der auch der gebürtige Vorarlberger Felix Grabherr forscht.

Für seine bisherigen Forschungsarbeiten, unter anderem eine im Fachjournal Nature Communications erschienene Arbeit, in der er gemeinsam mit seinen KollegInnen zeigen konnte, dass durch mehrfach ungesättigte Fettsäuren ausgelöste Entzündungsreaktionen im Darm durch ein anti-oxidatives Enzym namens Glutathion Peroxidase 4 (GPX4) kontrolliert werden, wurde er Anfang November vom Land Vorarlberg mit dem Spezialpreis zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses ausgezeichnet. Eine entzündungshemmende Rolle von GPX4 spielte auch in seiner Doktorarbeit die Hauptrolle – dafür wurde Felix Grabherr in diesem Herbst mit dem 3. Platz des Wilhelm-Auerswald-Preises honoriert.

Basierend auf diesen vorangegangenen Arbeiten wurde dem jungen, klinisch tätigen Wissenschaftler nun auch ein Forschungs-Grant der Europäischen Crohn und Colitis Organisation (ECCO) in der Höhe von 80.000 Euro zuerkannt. „Nachdem wir bereits wichtige Daten gewonnen und einige Player untersucht haben, werden wir uns in meinem neuen, von ECCO geförderten Forschungsvorhaben auf SR-B1 (Anm.: Scavenger-Rezeptor B1) und seine Rolle in der Entstehung von Darmentzündung fokussieren“, berichtet Assistenzarzt Grabherr, der neben seiner klinischen Tätigkeit auch die Arbeit im Labor besonders schätzt, „um die Entstehung von Krankheiten besser zu verstehen“. Um zu verstehen, ob Fettsäuren an diesen, auf der Zellmembran lokalisierten Rezeptor binden und in weiterer Folge Entzündungsprozesse im Darm auslösen können, nutzen Grabherr und seine KollegInnen Zellkulturmodelle, in denen die Expression des Rezeptors reduziert oder abgeschaltet ist. Auch die Entwicklung einer genetischen Knockout-Maus, in der der Rezeptor im Darmepithel ausgeschaltet ist, soll in weiterer Folge zum Verständnis der Rolle und Funktion von SR-B1 beitragen.

(15.12.2022, Text und Bild: D. Heidegger)

 

Links:

Univ.-Klinik für Innere Medizin I

Dietary lipids fuel GPX4-restricted enteritis resembling Crohn’s disease

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