EU-Projekt PROMOTE: Auf der Suche nach neuen Ansätzen in der Prostatakrebstherapie
Ein Team der Universitätsklinik für Urologie startete kürzlich mit einem Kick-off-Event in Hannover in ein neues EU-Projekt mit dem Namen „PROMOTE“ (PRostate cancer OMics Oriented inTErvention). In internationaler Zusammenarbeit sollen neue Behandlungsoptionen für Patienten mit fortgeschrittenem und metastasiertem Prostatakrebs entwickelt werden.
Vier WissenschafterInnen der Universitätsklinik für Urologie der Medizinischen Universität Innsbruck arbeiten für die nächsten drei Jahre mit an PROMOTE. Das EU-Projekt baut auf der etablierten Protexam-Biomarker-Technologie zur präzisen Diagnose und Therapie von klinisch signifikantem Prostatakrebs auf und nutzt die weltweit einzigartige Plattform-Technologie und Proteom-Datenbank von Mosaiques Diagnostics mit über 85.000 Patientenprofilen. Diese Biomarker bilden die Grundlage für die neue Studie zur Erforschung einer gezielten medikamentösen Intervention, basierend auf spezifischen Proteinen. Ziel ist es, Wirkstoffkandidaten zu identifizieren, die neue, qualifizierte Behandlungsoptionen für Patienten mit fortgeschrittenem und metastasiertem Prostatakrebs bieten.
68 neue Wirkstoffkandidaten sollen bei dem Forschungsprojekt getestet werden. „Hier geht es nicht um die teure Neuentwicklung von Medikamenten für das Prostatakarzinom. Ziel ist es, bereits bestehende Medikamente aus anderen Bereichen demnächst auch für die Prostatakrebstherapie verwenden zu können“, erklärt Zoran Culig, der zusammen mit Isabel Heidegger-Pircher das Projektteam der Univ.-Klinik für Urologie in Innsbruck leitet.
Zoran Culig hält einen Vortrag beim Kick-off-Event von PROMOTE in Hannover.
Ein weiteres Ziel von PROMOTE ist es, die Zusammenarbeit und den Wissenstransfer zwischen akademischen Einrichtungen und der Industrie zu stärken. Teilnehmende DoktorandInnen erhalten damit die Möglichkeit, auch andere Labore im Konsortium des Projektes zu besuchen. Hierfür ist eine mehrmonatige Mitarbeit in den Partnerunternehmen der Industrie in Deutschland, Portugal und Österreich geplant. „Diese Einblicke in die Arbeit und Prozesse sowohl im akademischen Bereich als auch in der Privatwirtschaft sollen den DoktorandInnen auch die Entscheidung erleichtern, wo sie später arbeiten möchten“, weiß Culig.
Mitglieder des PROMOTE-Konsortiums während des Kick-off-Meetings.
Zweimal im Jahr wird es außerdem zwei- bis dreitägige Veranstaltungen für die PartnerInnen des Projekts geben. Geplant sind neben mehreren Vorträgen der ProjektpartnerInnen auch Präsentationen von weiteren führenden FachexpertInnen. Der nächste Termin ist im November 2025 in Innsbruck geplant.
„Erste Ergebnisse, welche der vorhergesagten Wirkstoffkandidaten den Tumor in Modellsystemen effizient bekämpfen, erwarten wir bis Ende des aktuellen Jahres“, informiert Culig. Neben Culig und Heidegger-Pircher arbeitet auch Martin Puhr von der Univ.-Klinik für Urologie mit an PROMOTE. Als Doktorandin vervollständigt Henrike Held das Forschungsteam in Innsbruck.
(28.04.2025, Text: S. Kálóczi, Fotos: M. Frantzi, H. Mischak, Adobe Stock)
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