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Infektiologe Günter Weiss mit Landespreis für Wissenschaft ausgezeichnet

Der diesjährige Tiroler Landespreis für Wissenschaft wurde gestern an den Infektiologen und Direktor der Univ.-Klinik für Innere Medizin II, Günter Weiss, für seine wissenschaftlich exzellenten und international beachteten Beiträge zu immunologischen Mechanismen der Infektionsabwehr und des Eisenstoffwechsels verliehen. Der Förderungspreis für Wissenschaft ging auf Vorschlag von Günter Weiss an seine Kollegin Katharina Kurz.

In feierlichem Rahmen und im Beisein von VertreterInnen aus Politik und Wissenschaft sowie aus den Familien und der KollegInnenschaft der PreisträgerInnen wurde am 16. Oktober im Großen Saal des Landhauses der Tiroler Landespreis für Wissenschaft sowie der Förderungspreis für Wissenschaft verliehen. Gesundheits- und Wissenschaftslandesrätin Cornelia Hagele überreichte die Urkunden und führte die „außerordentliche internationale Reputation und den maßgeblichen Beitrag zur Stärkung des Wissenschaftsstandorts Tirol“ für die Auszeichnung des Innsbrucker Mediziners Günter Weiss ins Treffen. Die Entscheidung für Günter Weiss seitens der Jury sei schnell erfolgt, wusste Forschungsvizerektorin Christine Bandtlow, die mit Vizerektor Wolfgang Prodinger für das Rektorat an der Verleihung teilnahm. In ihrer Laudatio hob sie u.a. die von Günter Weiss erbrachten Spitzenleistungen in der Grundlagen- wie angewandten Forschung, seine Rolle als Sprecher des Comprehensive Center for Infection, Immunity and Transplantation (CIIT), das als Forschungsschwerpunkt ein Alleinstellungsmerkmal der Med Uni Innsbruck darstelle, sowie „seine nicht immer einfach zu erfüllende Funktion als Berater der Landes- und Bundesregierung während der Corona-Pandemie“ hervor. Cornelia Lass-Flörl, langjährige Kollegin und Direktorin des Instituts für Medizinische Hygiene und Mikrobiologie, bot schließlich weitere Einblicke in das Leben und den Werdegang des Preisträgers.

Landespreis für Günter Weiss

Der ausgewiesene und anerkannte Experte auf dem Gebiet der Inneren Medizin, Infektiologie und Immunologie und seit 2012 Direktor der Univ.-Klinik für Innere Medizin II (Infektiologie, Immunologie, Pneumologie und Rheumatologie) zeichnet mit seinem Team bereits seit vielen Jahren für zahlreiche international beachtete Beiträge verantwortlich: zu immunologischen Mechanismen der Infektionsabwehr und dem Eisenstoffwechsel, besonders im Hinblick auf genetische Störungen der Eisenaufnahme (Hämochromatose), zur Anämie chronischer Erkrankungen (ACD / Infektions- und Tumoranämie) und zur Bedeutung von Eisen für die Immunabwehr und den Verlauf von Infektionen (Host-Pathogen-Interaktion) sowie zu direkten Interaktionen zwischen Eisenstoffwechsel und Lipidhaushalt. Als Sprecher des CIIT (Comprehensive Center for Infection, Immunity and Transplantation) war und ist er immer bemüht, die Expertise dieser in Innsbruck seit Jahren intensiv erforschten Disziplinen zu bündeln, um das große Potential für neue Therapien besser nützen zu können. Viele seiner zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten finden sich in hochrangigen internationalen Fachjournalen wie dem New England Journal of Medicine, The Lancet, Nature Medicine, Journal of Experimental Medicine oder Immunity. Bereits 2015 wurde Günter Weiss als Mitglied in die Österreichische Akademie der Wissenschaften (ÖAW) und 2022 als Mitglied in die Academia Europaea aufgenommen. Bei aller Liebe für die Wissenschaft blieb Günter Weiss immer auch Kliniker. „Die Wahl zwischen der Rolle als Arzt oder der als Forscher habe ich nicht getroffen, ich habe mich für beide Berufe entschieden.“

Dass die Infektiologie auch im 21. Jahrhundert ein Bereich mit großen Herausforderungen für die moderne Medizin bleibt, betont Günter Weiss nicht erst seit der Coronapandemie. Im Februar 2020 behandelte er die ersten beiden Covid-19 PatientInnen Österreichs. Als Mitglied des Beraterstabs der Bunderegierung wurde er während der Coronapandemie nicht zuletzt auch wegen seiner geradlinigen bis kritischen Haltung bestimmter Maßnahmen gegenüber einer breiteren Öffentlichkeit bekannt.

Förderungspreis für Katharina Kurz

Der seit 1995 verliehene Förderungspreis für Wissenschaft in der Höhe von 4.000 Euro ging auf Vorschlag des Landespreisträgers an dessen Kollegin Katharina Kurz. Katharina Kurz hat an den Universitäten Innsbruck, Wien und Heidelberg Medizin studiert. Nach einer Dissertation am Tiroler Krebsforschungsinstitut war sie zunächst in der Gruppe von Dietmar Fuchs am Institut für Medizinische Chemie wissenschaftlich tätig (2002-2005), bevor sie an der Univ. Klinik für Innere Medizin II ihre Facharztausbildung und das Additivfach für Infektiologie und Tropenmedizin absolvierte. Seit 2002 forscht sie zu immun-mediierten Stoffwechsel-Veränderungen (insbesondere des Tryptophanstoffwechsels) bei chronischen Erkrankungen, u.a. auch bei PatientInnen mit post-infektiösen Folgezuständen. 

Tiroler Landespreis für Wissenschaft

Zur Anerkennung von hervorragenden Leistungen auf dem Gebiet der Wissenschaft hat die Tiroler Landesregierung die Schaffung eines Preises mit der Bezeichnung "Tiroler Landespreis für Wissenschaft" beschlossen. Der Preis wird als Würdigung eines Gesamtwerks, einer außergewöhnlichen Einzelleistung einer Person oder einer außergewöhnlichen Leistung einer Arbeitsgruppe verliehen. Die Preishöhe beträgt EUR 14.000,00. Die Preisträgerin/Der Preisträger ist berechtigt, eine ausgezeichnete Leistung einer jüngeren Wissenschaftlerin/eines jüngeren Wissenschaftlers aus ihrem/seinem Fachbereich zu honorieren. Dieser Preis trägt die Bezeichnung "Förderungspreis des Landes Tirol für Wissenschaft" und ist mit EUR 4.000,00 dotiert.

Die Zuerkennung geschieht durch Beschluss der Landesregierung über den Vorschlag der vom Landeskulturreferenten zu berufenden Jury. Eine Bewerbung um den Preis ist nicht möglich.

(17.10.2024, Text: D. Heidegger, Bild: Land Tirol/Anna Krepper)

 

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