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Neue Option für die Planung von Herzklappen-Interventionen

Die Computertomografie (CT) hat sich bei der Vorbereitung von Eingriffen wie dem Transkatheter-Aortenklappenersatz (TAVI) bewährt. Nahezu die Hälfte der PatientInnen mit erworbener Verengung der Herzklappen leidet jedoch an einer chronischen Nierenerkrankung, was gegen den Einsatz von CT-Kontrastmitteln spricht. Eine randomisierte Studie belegt nun erstmals, dass die Kardiale Magnetresonanztomografie für die TAVI-Planung ebenso geeignet ist – ein Lichtblick für eine schonendere TAVI-Abklärung.

Um eine erworbene Verengung der Herzklappen (Aortenklappenstenose) zu beheben, kommt die perkutane minimal-invasive Implantation einer künstlichen Aortenklappe mittels Katheter (TAVI) zunehmend zum Einsatz.

Die prä-interventionelle Planung des Eingriffes erfolgt üblicherweise mittels Computertomografie (CT), was für PatientInnen mit Niereninsuffizienz aufgrund des erforderlichen Einsatzes von iodhaltigem Kontrastmittel allerdings eine wesentliche Einschränkung darstellt.  „Rund die Hälfte aller TAVI-Kandidatinnen und -Kandidaten leidet an einer Niereninsuffizienz und ist durch den Einsatz jodhaltiger Kontrastmittel im Rahmen einer CT einem erhöhten Risiko für eine Nierenschädigung ausgesetzt. Die Strahlenbelastung im Rahmen des CTs ist ein weiterer Nachteil, vor allem im Lichte der immer jünger werdenden TAVI-Population“, weiß Sebastian Reinstadler von der Innsbrucker Univ.-Klinik für Innere Medizin III (Kardiologie und Angiologie). Agnes Mayr von der Innsbrucker Univ.-Klinik für Radiologie ergänzt: „Die kardiale Magnetresonanztomographie (CMR) bietet sich als vielversprechende strahlenfreie Alternative an, bislang fehlten jedoch randomisierte Daten zum Vergleich der Tauglichkeit von CMR- und CT-gesteuerter TAVI“.

BU: Neue Daten belegen, dass die Kardioale Magnetresonanztomografie bei der Planung einer TAVI keine Nachteile hat. (c)Kardiologie Innsbruck

In einer neuen, kürzlich im anerkannten Fachjournal Circulation veröffentlichen Studie konnte nun erstmals die CMR als gute und klinisch geeignete Alternative für die TAVI-Planung nachgewiesen werden. Für das Kooperationsprojekt zwischen der Univ.-Klinik für Kardiologie und Angiologie und der Univ.-Klinik für Radiologie wurden TAVI-KandidatInnen an den Herzzentren in Innsbruck und Wels randomisiert und einer CMR-gesteuerten oder einer CT-gesteuerten TAVI-Planung zugeführt. „In der Kohorte mit jenen PatientInnen, die sich einer TAVI unterzogen hatten, konnten wir feststellen, dass die CMR-gesteuerte TAVI der CT-gesteuerten TAVI im Hinblick auf den Implantationserfolg nicht unterlegen war und daher als Alternative zur TAVI-Planung in Betracht gezogen werden kann“ bestätigt Erstautor Martin Reindl, der diese positiven Erkenntnisse gemeinsam mit der von Bernhard Metzler geleiteten Arbeitsgruppe Kardio-MRT am diesjährigen ESC Kongress, dem weltweit führender Kongress im Bereich Kardiologie, in der prominenten "Late Breaking Science" Session vorstellen konnte.

(16.10.2023, Text: D. Heidegger, Fotos: Univ.-Klinik für Innere Medizin III)

Links:

Cardiac Magnetic Resonance Imaging Versus Computed Tomography to Guide Transcatheter Aortic Valve Replacement (TAVR-CMR): A Randomized, Open-Label, Non-Inferiority Trial. Martin Reindl et al., Circulation 27 Aug 2023
https://doi.org/10.1161/CIRCULATIONAHA.123.066498

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