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Neue Erkenntnisse zu Fettzellen: Innsbrucker Studie erhält viel Aufmerksamkeit

Ilja Vietor forscht am Institut für Zellbiologie der Medizin Uni Innsbruck. Der Wissenschafter aus dem Team um Institutsleiter Lukas Huber beschäftigt sich seit vielen Jahren mit den zwei Molekülen TIS7 und SKMc15. Neue Einblicke, welche Rolle diese Gene bei der Entstehung von Fettzellen haben, gibt eine Publikation imForschungsjournal „eLife“. Die Arbeit erhält große Aufmerksamkeit, da der Herausgeber die Publikation mit einem positiven Kommentar („Editors Evaluation“) ausgezeichnet hat.

Diese Studie liefert wichtige neue Einblicke in die molekulare Regulation bei der Fettzellendifferenzierung (Adipozytendifferenzierung). So lautet der erste Satz des positiven Hinweises des Herausgebers des renommierten eLife Journals mit Sitz in Cambridge (GB) zur Studie. Die Hervorhebung durch den Editor ist eine besondere Auszeichnung für die Innsbrucker Forschungsarbeit von Erstautor Ilja Vietor und Seniorautor Lukas Huber, Direktor des Instituts für Zellbiologie und bringt der Studie viel Aufmerksamkeit.  Haupterkenntnis der Arbeit ist, dass die zwei Moleküle TIS7 und SKMc15 die Aktivität von DLK1 über unterschiedliche Mechanismen regulieren. DLK1 ist ein Schlüsselprotein, das eine zentrale Rolle in der Entwicklung von Fettzellen spielt. Der Editor betont in seinem Begleittext, dass diese Erkenntnis ein wesentlicher Fortschritt für alle ist, die sich für die Rolle der Fettzellen im Gesamtkörperstoffwechsel interessieren.

Ergebnisse könnten für die Behandlung von Fettleibigkeit relevant sein

Die ForscherInnen haben herausgefunden, dass Mäuse, denen die beiden Moleküle TIS7 und SKMc15 fehlen, weniger Fettgewebe haben und resistenter gegen Fettleibigkeit durch eine fettreiche, westliche Diät sind. Die Mäuse sind also „schlank“ und haben wesentlich weniger Fettgewebe, wie sich durch eine microCT Untersuchung in Kooperation mit Gerald Degenhart von der Innsbrucker Univ.-Klinik für Radiologie gezeigt hat. „Diese Erkenntnis erweitert unser Verständnis der Moleküle, die an der Bildung von Fettzellen beteiligt sind und gibt uns wertvolle Einblicke in die molekularen Mechanismen, die dieser Entwicklung zugrunde liegen“, erklärt Ilja Vietor. „In Zukunft können die Ergebnisse dazu beitragen, eine Behandlung von Fettleibigkeit zu entwickeln. Dafür sind aber weitere Forschungsarbeiten notwendig, um die Ergebnisse zu bestätigen und die Sicherheit einer möglichen klinischen Anwendung dieser Entdeckung zu bewerten“, ergänzt Lukas Huber. Die weitere Forschungsarbeit wird durch den Österreichischen Wissenschaftsfonds FWF gefördert. In der Kuratoriumssitzung im März dieses Jahres erhielt Ilja Vietor eine Einzelprojektförderung für das Projekt „TIS7 und SKMc15 in Fettmetabolismus und der Adipogenese“ (P 36861).

Moleküle auch für Entwicklung der Skelettmuskulatur und periphere Nerven relevant

Die beiden Gene TIS7 und SKMc15 und deren Funktion wurden von Ilja Vietor mit Hilfe eines von ihnen entwickelten Mausmodells analysiert. „Wir haben für unsere grundlegenden Arbeiten auch zwei Zellsysteme etabliert. Um die komplexen Funktionen zu untersuchen – auch im Hinblick auf eine mögliche zukünftige Anwendung bei Menschen – sind aber Versuche mit Mäusen notwendig“, erklärt Vietor. Unterstützt wurden Vietor und seinen KollegInnen bei ihrer Forschungsarbeit auch von Mathias Erlacher (Institut für Genomik und RNomik) und seinem Team am Innsbrucker Biozentrum, die mit wichtigen Schlüsseltechnologien zur Aufklärung der Mechanismen beigetragen haben. TIS7 und SKMc15 spielen allerdings nicht nur bei der Entwicklung von Fettzellen eine wichtige Rolle, sondern auch beim Aufbau von Skelettmuskulatur und peripheren Nerven. In der weiteren Forschungsarbeit müssen daher die Mechanismen der Regulation auf molekulare Ebene noch genauer in spezifischen Organen untersucht werden.

 Publikation:

The negative adipogenesis regulator Dlk1 is transcriptionally regulated by Ifrd1 (TIS7) and translationally by its orthologue Ifrd2 (SKMc15)

AutorInnen:    Ilja Vietor , Domagoj Cikes, Kati Piironen, Theodora Vasakou, David Heimdörfer, Ronald Gstir, Matthias David Erlacher, Ivan Tancevski, Philipp Eller, Egon Demetz, Michael W Hess, Volker Kuhn, Gerald Degenhart, Jan Rozman, Martin Klingenspor, Martin Hrabe de Angelis, Taras Valovka, Lukas A Huber

Weitere Informationen:

Forschungsgruppe Ilja Vietor

Institut für Zellbiologie

 

(HOF, 14.09.2023, Foto: MUI/HOF)

 

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