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Neuer Univ.-Prof. für HNO: Benedikt Hofauer

„Es fühlt sich gut an, wieder nach Innsbruck zu kommen“, erklärt Benedikt Hofauer nach seiner Vertragsunterzeichnung bei Rektor Wolfgang Fleischhacker. Der 38-Jährige wird neuer Univ.-Prof. für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde an der Medizinischen Universität Innsbruck und übernimmt ab 1. Juni 2023 die Leitung der Univ.-Klinik für HNO.

Benedikt Hofauer hat an der Medizinischen Universität Innsbruck Humanmedizin studiert. Jetzt kommt er als neuer Direktor der Univ.-Klinik für HNO und damit als Nachfolger von Herbert Riechelmann wieder nach Innsbruck zurück. Nach seinem Studium hatte der Facharzt für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde an großen universitären Kliniken und Polikliniken in Freiburg und München in leitender Position gearbeitet. „Ich habe den Kontakt nach Innsbruck immer aufrechterhalten und freue mich jetzt auf das Team an der Univ.-Klinik für HNO und die Zusammenarbeit mit den benachbarten Fächern“, sagt Benedikt Hofauer. Der gebürtige Bayer hatte während seines Studiums in Innsbruck auch seine Frau, eine Südtirolerin, kennengelernt und beide freuen sich, zusammen mit ihren beiden Kindern in Innsbruck zu leben und zu arbeiten.

Schwerpunkt Onkologie
„Ein Schwerpunkt meiner bisherigen klinischen Tätigkeit ist die Tumorchirurgie, insbesondere die Behandlung von Kopf-Hals-Tumoren“, berichtet Hofauer, der auch auf die Behandlung von Speicheldrüsentumoren spezialisiert ist. Von der WHO werden 37 verschiedene Tumoren beschrieben, die innerhalb der großen Kopfspeicheldrüsen beobachtet werden. Ziel seiner bisherigen Forschungsarbeit dazu ist die Verbesserung der präoperativen Diagnostik. Darüber hinaus war Hofauer an Studien zur Verbesserung der Operationstechniken dieser Tumoren beteiligt. Diese Arbeiten möchte Hofauer in Innsbruck fortsetzen und damit an bestehende Projekte im Bereich der Onkologie, einem Forschungsschwerpunkt der Medizinischen Universität Innsbruck, anknüpfen. „Aktuell gibt es viele Veränderungen und Neuerungen, wie Tumorpatientinnen und -patienten behandelt werden, viele Therapien entwickeln sich weiter. Ich freue mich drauf, diese neuen Erkenntnisse zu übernehmen und in die klinische Routine zu führen.“

Besonderes Anliegen: Sjögren-Syndrom
Auch die häufigsten Autoimmunerkrankungen im HNO-Bereich stehen im Fokus von Benedikt Hofauer. Eine solche Erkrankung ist das Sjögren-Syndrom. Dabei handelt es sich um eine Überreaktion des Immunsystems (Autoimmunerkrankung), bei der durch den Angriff des Immunsystems auf den eigenen Körper Tränen- und Speicheldrüsen im Verlauf von Jahrzehnten geschädigt werden. Die PatientInnen bemerken meist ab einem Alter von 40 bis 50 Jahren eine zunehmende Trockenheit der Augen und der Mundhöhle. Diese Erkrankung ist verhältnismäßig häufig und betrifft mehr Frauen als Männer. Die Inzidenz liegt bei 3,9 bis 6 Betroffene pro 100.000 Einwohner. Hofauer engagiert sich in Deutschland auch persönlich für die Betroffenen. „Seit mehreren Jahren betreue ich eine Selbsthilfegruppe für Patientinnen und Patienten. Klinisch als auch in Bezug auf wissenschaftliche Fragestellungen ist hier jedenfalls eine enge Kooperation mit den Fachrichtungen Rheumatologie, Augenheilkunde, Mund-Kiefer-Gesichtschirurgie, Hämato-Onkologie und Neurologie Voraussetzung, um eine optimale Versorgung zu gewährleisten. Diese Zusammenarbeit möchte ich auch in Innsbruck aufbauen“, erklärt Hofauer.

Schlafmedizin: Experte für Neurostimulation
Im Bereich der Schlafmedizin hat Hofauer insbesondere die Einführung von dauerhaft implantierten Stimulationsgeräten fasziniert und motiviert, seine Forschungstätigkeit in diesem Bereich zu intensivieren. Diese Stimulatoren werden zum Teil bei PatientInnen mit sogenannter obstruktiver Schlafapnoe eingesetzt, also bei denen es zu Atemaussetzern kommt. „In Innsbruck gibt es mit dem Schlaflabor der Univ.-Klinik für Neurologie eine renommierte und ausgezeichnete Expertise in diesem Bereich. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen“, sagt Hofauer.

Zur Person:
Benedikt Hofauer stammt aus Bayern (D) und hat in Innsbruck Humanmedizin studiert. Danach ging der 38-Jährige zunächst nach München. 2016 erfolgte der Abschluss der Facharztausbildung, 2018 die Habilitation im Fach Hals-Nasen-Ohrenheilkunde an der Technischen Universität München. Darüber hinaus hat Hofauer den Studiengang „Master in Health Business Administration“ der Universität Erlangen absolviert. Hofauer war stellvertretender Leiter des Schlaflabors am Klinikum rechts der Isar in München und am Universitätsklinikum Freiburg. Vor seiner Berufung an die Medizinische Universität Innsbruck fungierte er als Leiter der Spezialsprechstunde für Speicheldrüsenerkrankungen und Autoimmunität sowie OP-Koordinator am Klinikum rechts der Isar der Technischen Universität München. Neben seiner klinischen Tätigkeit war Hofauer wissenschaftlich sehr engagiert und hat über 40 wissenschaftliche Arbeiten als Letzt- bzw. Erstautor veröffentlicht.

(15.3.2023, HOF, Foto: C. Simon)

Weitere Informationen:

- Univ.-Klinik für HNO

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