Qualität der Lehre in der Medizin
Am Wochenende fand in Innsbruck die 9. Grazer Tagung zur Qualität der Lehre in der Medizin statt. In Innsbruck deshalb, weil Prof. Jörg-Ingolf Stein im Vorjahr als Leiter der Kinderkardiologie von Graz an die Medizinische Universität Innsbruck berufen wurde. Gemeinsam mit Prof. Richard März aus Wien hat er diese österreichweit einzigartige Veranstaltungsreihe 1995 ins Leben gerufen und seither regelmäßig durchgeführt.
Die international besetzte Veranstaltung befasst sich als erste und einzige in Österreich mit der Qualität in der Lehre im Medizinbereich und setzt sich für interdisziplinäre Lehr- und Lernmethoden ein, die mehr am Patienten und Studierenden orientiert sind. In den vergangenen Jahren wurden alle wichtigen Themen von der Planung der neuen Medizin-Curricula bis hin zu deren Einführung behandelt, ebenso die sich ändernden Anforderungen an die Lehrenden und Studierenden und die internationale Entwicklung der modernen Lehrmethoden problemorientiert, Studierendenzentriert, integrativer und fachübergreifender Unterricht sowie die entsprechenden Prüfungsmethoden. Auch wurde die Patientenorientierung sowohl der Lehrinhalte als auch der Curricula diskutiert und forciert. Als Grundlage eines modernen Curriculum diente dabei das biopsychosoziale Modell.
Klinischer Ausbildung und Zulassung
Die Konferenz fand heuer zum neunten Mal statt und wurde in Zusammenarbeit mit Vizerektorin Prof. Helga Fritsch und in Absprache mit dem Vorsitzenden der Curricularkommission, Prof. Wolfgang Prodinger erstmals in Innsbruck abgehalten. Neben künftigen Entwicklungen in der Lehre, wurde während der Tagung auch die aktuelle Zulassungsproblematik an den Medizinischen Universitäten in Österreich thematisiert. Wie in den vergangenen Jahren wollten wir einen Dialog der Medizinischen Universitäten Österreichs hinsichtlich der gemeinsamen Probleme fördern, erklärt Prof. Jörg-Ingolf Stein, ebenso wurde das Angebot der spezifischen Fortbildung diskutiert. Dies geschah auch im Kontext der internationalen Entwicklung, die durch internationale Experten auf dem Gebiet der Medical Education vertreten war. So haben im Rahmen der Tagung diesmal der Herausgeber der Zeitschrift Medical Education, Prof. John Bligh und ein Exponent der schwedischen Medizincurriculumsentwicklung, Wolfram Antepohl, über ihre Erfahrungen berichtet. Dabei zeichnet sich unsere Konferenz durch wenige Plenarvorträge und sehr viel Zeit zum Arbeiten und diskutieren in interaktiven Workshops aus, so Prof. Richard März, Obmann der Österreichischen Gesellschaft für Hochschuldidaktik und Mitveranstalter der Tagung. Lehrende und Studierende hatten gleichermaßen die Gelegenheit in Workshops die diesjährigen Hauptthemen das Curriculum im klinischen Bereich und die Zulassungsproblematik nach dem EUGH-Urteil ausführlich zu diskutieren.