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Baubeginn für das Kinder.Herz.Zentrum

Gestern fand am Klinikareal der offizielle Spatenstich für das neue Kinder- und Herzzentrum statt. Am kommenden Montag fahren die Baumaschinen auf und beginnen mit dem Aushub. Der erste Bauteil soll bis Mitte 2007 errichtet sein, der zweite wird bis Mitte 2010 fertiggestellt. Der neue Gebäudekomplex ist 265 m lang und zieht sich quer durch das gesamte Klinikareal.

Mit einer Gesamtfläche von 45.000 Quadratmetern und einem Investitionsvolumen von 132,3 Millionen Euro ist das neue Kinder.Herz.Zentrum nach der Chirurgie, der Frauen- und Kopfklinik und dem Medizinzentrum Anichstraße das bisher viertgrößte Bauprojekt der Tilak, betonte deren Direktor Herbert Weissenböck. Das langgezogene Gebäude liegt im Herzen der Klinik und bildet eine Art Verbindungsbau zwischen den bestehenden, in verschiedenen Stilepochen erbauten Gebäuden. Rektor Prof. Hans Grunicke zeigte sich erfreut, dass nach der negativen Berichterstattung über die Kinderklinik nun ein kräftiges positives Signal gesetzt werden kann. „In der Planung konnte ein guter Kompromiss erzielt werden, der gemessen am internationalen Standard ein Optimum für die Krankenversorgung, aber auch für Forschung und Lehre gewährleistet.“ Die vorbereitete Restrukturierung des klinischen Bereichs der Medizinischen Universität werde ihren Teil dazu beitragen, so Grunicke. „Mit dem Kinder- und Herzzentrum wird eine wichtige Weichenstellung für die medizinische Versorgung der Bevölkerung in und außerhalb Tirols erreicht“, freute sich auch Landeshauptmann Herwig van Staa, der auf die nicht einfache Finanzierung des Projekts hinwies. Die Kosten für den Neubau teilen sich das Land Tirol und der Bund je zur Hälfte.

Medizinisches Konzept für das Kinderzentrum

„Bring den Arzt zum Kind“, so lautet das medizinische Konzept des neuen Kinderzentrums. In Zukunft werden alle Kinder und Jugendlichen in einem Gebäude aufgenommen und je nach Erkrankung von verschiedenen Spezialisten medizinisch versorgt. Bisher sind pädiatrische Patienten auf verschiedene Kliniken am gesamten Areal verteilt. Mitte 2007, nach Abschluss der ersten Bauphase wird jener Teil des künftigen Kinderzentrums, der als „Kinderklinik neu“ bezeichnet wird, bezugsfertig sein. Danach wird die alte Kinderklinik abgerissen und mit der zweiten Bauphase begonnen, in der der erweiterte Teil des Kinderzentrums entsteht. Eine wesentliche Qualitätsverbesserung des neuen Kinderzentrums stellt auch die signifikante Anhebung des Elternbegleitanteils dar. Auf allen künftigen Pflegestationen wird durch komfortable und adäquate, gemeinsame Unterbringungsmöglichkeiten des Kindes mit einer Bezugsperson vor allem den jüngsten Patienten ein Gefühl der Sicherheit gegeben. Die unmittelbare Nähe der Abteilung für Neonatologie zum Geburtshilfebereich in der Frauen- und Kopfklinik gewährleistet in Notfällen eine noch raschere Versorgung von Frühgeborenen.

Zentrumsbildung fortgesetzt

Mit dem Kinder- und Herzzentrum wird die vor einigen Jahren begonnene Zentrumsbildung zusammengehöriger Fachdisziplinen fortgesetzt. Ein Zentrum für Neurologie, Neurochirurgie und Neurowissenschaften zusammen mit den sogenannten „Kopffächern“ wurde bereits durch die Angliederung des Medizinzentrums Anichstraße an die Frauen- und Kopfklinik realisiert. Ein onkologisches Zentrum ist geplant. In der zweiten Bauphase des Kinder- und Herzzentrums entsteht ein Herz-Gefäßzentrum, in welchem die Spezialbereiche Kardiologie und Kinderkardiologie direkt an die Herz- und Gefäßchirurgie und die Radiologische Diagnostik im Chirurgiegebäude anschließen. Im Zuge des europaweit ausgeschriebenen Architektenwettbewerbes kamen 13 Bewerber in die engere Wahl. Das Architektenehepaar Prof. Hans Nickl und Prof. Christine Nickl-Weller konnte mit seinem Entwurf die international besetzte Jury überzeugen und ging schließlich als Sieger hervor. Das formschöne, architektonische Konzept muss sich allerdings im Sinne bestmöglicher medizinischer Versorgungsqualität der Funktionalität unterordnen.