Seltene Erkrankungen
Eine Erkrankung gilt in der Europäischen Union dann als „selten“, wenn weniger als einer von 2.000 Menschen davon betroffen ist. Zirka 15% der seltenen Erkrankungen gehen mit Veränderungen im Zahn-, Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich einher.
Wir bieten eine umfassende klinische Diagnostik und in Zusammenarbeit mit dem Institut für Humangenetik eine genetische Analyse bei Verdacht auf eine erbliche Zahnerkrankung an.
Erbliche Defekte der Zähne
Für die Eltern und oft auch für Zahnärzt:innen kann es schwierig sein, einen angeborenen Schmelzdefekt von gewöhnlicher Karies zu unterscheiden. Erbliche Schmelzdefekte können isoliert oder als Zeichen eines Syndroms auftreten. Bei Letzterem treten zusätzlich zu den Schmelzdefekten noch andere medizinische Probleme wie zum Beispiel Epilepsie, Entwicklungsstörungen oder Nierenprobleme auf.
Fehlende Zähne
Sind von Geburt an zu wenige Zähne angelegt, so spricht die Medizin von einer Hypodontie oder Oligodontie. Nichtanlagen sind häufig und betreffen typischerweise die kleinen Backenzähne (= Prämolaren), die seitlichen Schneidezähne im Oberkiefer, oder die Weisheitszähne. Fehlen sehr viele oder sogar alle Zähne, ist das meistens ein Hinweis auf eine genetische Erkrankung.
Parodontitis als Zeichen einer seltenen Erkrankung
Wenn eine schwere Parodontitis bereits im Kindes- oder Jugendalter auftritt, kann das ein Hinweis auf eine seltene erbliche Erkrankung sein. Im Kindesalter sind das schwere Defekte des Immunsystems, die meistens vor der Parodontitis diagnostiziert werden. Im jugendlichen Alter kann eine schwere Parodontitis das erste Anzeichen für eine Allgemeinerkrankung sein. Je früher die Erkrankung diagnostiziert und therapiert wird, desto größer sind die Erfolgschancen.
Kontakt
Univ.-Prof. Dr. Ines Kapferer-Seebacher
Sekretariat der Univ.-Klinik für Zahnerhaltung und Parodontologie
Tel.: +43-512-504-27242
Email: lki.za.erhaltung@tirol-kliniken.at