search_icon 

close_icon

search_icon  

search_icon  

THEMA_Baier_Nature.jpg

Expertise zu Proteinkinasen gefragt: Wichtiger Beitrag aus Innsbruck zur Aufklärung von Hepatitis-B-Infektionen

Ein Konsortium um Percy A. Knolle, Direktor des Instituts für Molekulare Immunologie der Technischen Universität München, hat neue Erkenntnisse zur Hepatitis B-Virus (HBV) Forschung im renommierten Wissenschaftsjournal Nature veröffentlicht. Auch ein Team um Gottfried Baier, Direktor des Instituts für Zellgenetik der Medizin Uni Innsbruck, war an der Arbeit beteiligt und hat wichtige Hinweise zur biochemischen Analyse einer entscheidenden Proteinkinase geliefert.

In der soeben veröffentlichten Arbeit werden die Wechselwirkungen zwischen virusspezifischen CD8 T-Zellen und der chronischen Hepatitis B-Virusinfektion untersucht. Dabei konnte ein wichtiger molekularer Schalter, der bei der HBV-Leberinfektion eine entscheidende Rolle bei der Krankheitsentstehung spielt, identifiziert werden. Damit wird die Entwicklung neuer therapeutischer Ansätze ermöglicht.

Die Untersuchungen zeigen, dass der lymphatische Proteinkinase A (PKA)-Signalweg kausal und nicht-redundant für die Unterdrückung der schützenden T-Zell-Aktivierung bei persistierender HBV-Leberinfektion verantwortlich ist. Zur Aufklärung dieses zentralen biochemischen Signalwegs benötigte das Team der TU München die Expertise vom Institut für Zellgenetik der Medizin Uni Innsbruck. Gottfried Baier forscht seit 1990 zur Proteinkinase auf dem PKA-Signalweg. Von diesem Mechanismus war bereits bekannt, dass er die Funktionen von T-Zellen in verschiedenen immunologischen Prozessen stark beeinflussen kann. Gemeinsam mit Victoria Klepsch hat Baier die Daten aus München in Innsbruck einer tiefergehenden Analyse unterzogen. „Wir konnten damit einen Beitrag zur weiteren Validierung des Proof of Concept leisten“, fasst Gottfried Baier den Beitrag der Innsbrucker Forscher zusammen.

Die Forschungsarbeit zeigt auf, dass der cAMP-PKA-Signalweg in T-Zellen eine wichtige Rolle bei der Differenzierung und/oder der Effektorfunktion dieser Zellen spielt. Der Grund dafür ist, dass nach der Erkennung eines Antigens durch eine CD8-T-Zelle Adenylatzyklasen aktiviert werden können; diese membrangebundenen Enzyme produzieren cAMP. Das cAMP aktiviert schließlich PKA mit seiner immunsuppressiven Funktion, das wiederum die Expression von Genen unterdrückt, die für die Immunantwort gegen Hepatitis-Viren von entscheidender Bedeutung sind. Der Krankheitsverlauf und die Schwere der Hepatitisinfektion werden durch diese Hemmung der Immunantwort gegen das Virus unmittelbar beeinflusst.

(RED, HOF, 23.07.2024, Foto: BUL)

 

A liver immune rheostat regulates CD8 T cell immunity in chronic HBV infection. Bosch, M., Kallin, N., Donakonda, S. et al. A liver immune rheostat regulates CD8 T cell immunity in chronic HBV infection. Nature (2024).

Aktuell